MÄHROBOTER UND FREISCHNEIDER... das Leiden der Igel.🦔
Lübben, 04.09.2025
Am 19. August nahm eine Urlauberfamilie Kontakt zu uns auf. Sie hätten einen Igel mit einer Kopfverletzung, den sie betreuen, für den sie aber, weil ihre Rückreise ansteht, einen Platz benötigen.
Beim Bericht am Telefon schwante uns nichts Gutes. Der behandelnde Tierarzt hatte am Vortag Maden abgelesen und eine antibiotische Salbe mitgegeben... das reicht und wird schon!😥
Die Finder-Familie war sofort bereit den Igel zu bringen. Sie hatten nichts falsch gemacht, dem TA vertraut.
Bei Übernahme zeigte sich eine große und tiefe Nackenwunde. Eindeutig durch einen Mähroboter verursacht, der den Igel regelrecht skalpiert hatte ...und es tummelten sich die Maden.
Für uns begannen jetzt Stunden des Maden- und Fliegeneiersammelns, Wunde spülen und reinigen. Dazu brachte er noch massig Zecken mit. Natürlich hatte der Igel ein Schmerzmittel bekommen, damit er so wenig wie möglich leidet.
Zeitnah ging es zu unserem Tierarzt, der die Hände über dem Kopf zusammenschlug, als er die Geschichte hörte.
7 Tage Antibiotika und Schmerzmittel wurden gespritzt und beständig weiter die Wunde auf Maden kontrolliert, gereinigt, gespült und mit adäquaten Medikamenten abgedeckt.
Der Igelmann hat die ganze Aktion zum Glück überstanden, wird aber noch mindestens den September in menschlicher Obhut verbringen müssen, bis die Wunde abgeheilt ist.
Meist gehen diese zunehmend auftretenden Mähroboter-Verletzungen für den Igel tödlich aus. Er verblutet oder die Fliegen legen ihre Eier in den Wunden ab und der Igel wird bei lebendigem Leib von diesen aufgefressen.🫤
Es gibt keinen Mähroboter, der einen Igel rechtzeitig erkennt und vor diesem stoppt!
Da der Igel nicht wegläuft, wenn der Roboter auf ihn zufährt, sondern sich zusammenrollt und Schutz unter seinen Stacheln sucht, kommt es immer wieder dazu, dass die Roboter auf die Igel auffahren und mit ihrem Messer regelrecht in diese hinein hacken. Da Igel dämmerungsaktiv sind, sind besonders die nachts fahrenden Roboter ein Problem. Wir Igelstationen fordern deswegen ein Nachtfahrverbot für Mähroboter, wie es einige Städte und Gemeinden schon umsetzen. Aber auch am Tage gibt es für Igel Gründe unterwegs zu sein (Muttertiere).
Ein weiteres Problem sind Freischneider und Motorsensen.
Wenige Tage nach unserem skalpierten Igelmann wurde uns ein Igel übergeben, dem das rechte Vorderbein fehlte. Sauber ohne verbliebenen Stumpf abgetrennt. Wahrscheinlich hat er in einer Hecke/Gebüsch geschlafen, als die Motorsense ihn erwischte.
Wie er das überlebt hat, ist ein großes Rätsel. Es muß im Frühling schon passiert sein, bevor die Fliegen aktiv wurden- sonst hätte die Wunde auf keinen Fall heilen können. Mit einem fehlenden Vorderbein ist ein Igel nicht in der Lage sich selbständig Nahrung zu beschaffen und sich über längere Strecken fortzubewegen. Das Glück des gefundenen Igels war ein Grundstück, auf welchem das ganze Jahr über Igel gefüttert werden. Dort hatte er sich niedergelassen und seine Ernährung sicher gestellt. Von den Grundstücksbesitzern wurde er uns übergeben, weil er sich dauerhaft nicht gegen die Igelkonkurrenz durchsetzen können würde.
Das fehlende Vorderbein ist eigentlich ein zwingender Euthanasiegrund, da Igel Wildtiere sind und das Ziel der Pflege immer die Wiederauswilderung sein muß. Ein dauerhaftes Halten in Gefangenschaft ist nicht artgerecht und auch rechtlich fraglich.
Auf Grund seines sehr guten Ernährungs- und Allgemeinzustandes fiel uns diese Entscheidung sehr schwer. So hielten wir Rücksprache mit der Wildtierauffangstation Reddern.
Von dort kam die gute Nachricht, dass ein Platz im geschützten Igelbereich für ihn frei ist. Und so hat auch dieser Igel verdammt großes Glück gehabt.
Die beiden geschilderten Glücksfälle sind die Ausnahme.
In der Regel sind die Verletzungen das Ende für die mittlerweile bedrohte Art.
Wir können nur immer wieder appellieren, die Grundstücke nicht zu akribisch zu beräumen, vor der Gerätenutzung Hecken und verwilderte Stellen auf Bewohner zu überprüfen und zu überlegen, ob die Nutzung von Mähroboter und Freischneider wirklich sein muß.🦔
Beim Bericht am Telefon schwante uns nichts Gutes. Der behandelnde Tierarzt hatte am Vortag Maden abgelesen und eine antibiotische Salbe mitgegeben... das reicht und wird schon!😥
Die Finder-Familie war sofort bereit den Igel zu bringen. Sie hatten nichts falsch gemacht, dem TA vertraut.
Bei Übernahme zeigte sich eine große und tiefe Nackenwunde. Eindeutig durch einen Mähroboter verursacht, der den Igel regelrecht skalpiert hatte ...und es tummelten sich die Maden.
Für uns begannen jetzt Stunden des Maden- und Fliegeneiersammelns, Wunde spülen und reinigen. Dazu brachte er noch massig Zecken mit. Natürlich hatte der Igel ein Schmerzmittel bekommen, damit er so wenig wie möglich leidet.
Zeitnah ging es zu unserem Tierarzt, der die Hände über dem Kopf zusammenschlug, als er die Geschichte hörte.
7 Tage Antibiotika und Schmerzmittel wurden gespritzt und beständig weiter die Wunde auf Maden kontrolliert, gereinigt, gespült und mit adäquaten Medikamenten abgedeckt.
Der Igelmann hat die ganze Aktion zum Glück überstanden, wird aber noch mindestens den September in menschlicher Obhut verbringen müssen, bis die Wunde abgeheilt ist.
Meist gehen diese zunehmend auftretenden Mähroboter-Verletzungen für den Igel tödlich aus. Er verblutet oder die Fliegen legen ihre Eier in den Wunden ab und der Igel wird bei lebendigem Leib von diesen aufgefressen.🫤
Es gibt keinen Mähroboter, der einen Igel rechtzeitig erkennt und vor diesem stoppt!
Da der Igel nicht wegläuft, wenn der Roboter auf ihn zufährt, sondern sich zusammenrollt und Schutz unter seinen Stacheln sucht, kommt es immer wieder dazu, dass die Roboter auf die Igel auffahren und mit ihrem Messer regelrecht in diese hinein hacken. Da Igel dämmerungsaktiv sind, sind besonders die nachts fahrenden Roboter ein Problem. Wir Igelstationen fordern deswegen ein Nachtfahrverbot für Mähroboter, wie es einige Städte und Gemeinden schon umsetzen. Aber auch am Tage gibt es für Igel Gründe unterwegs zu sein (Muttertiere).
Ein weiteres Problem sind Freischneider und Motorsensen.
Wenige Tage nach unserem skalpierten Igelmann wurde uns ein Igel übergeben, dem das rechte Vorderbein fehlte. Sauber ohne verbliebenen Stumpf abgetrennt. Wahrscheinlich hat er in einer Hecke/Gebüsch geschlafen, als die Motorsense ihn erwischte.
Wie er das überlebt hat, ist ein großes Rätsel. Es muß im Frühling schon passiert sein, bevor die Fliegen aktiv wurden- sonst hätte die Wunde auf keinen Fall heilen können. Mit einem fehlenden Vorderbein ist ein Igel nicht in der Lage sich selbständig Nahrung zu beschaffen und sich über längere Strecken fortzubewegen. Das Glück des gefundenen Igels war ein Grundstück, auf welchem das ganze Jahr über Igel gefüttert werden. Dort hatte er sich niedergelassen und seine Ernährung sicher gestellt. Von den Grundstücksbesitzern wurde er uns übergeben, weil er sich dauerhaft nicht gegen die Igelkonkurrenz durchsetzen können würde.
Das fehlende Vorderbein ist eigentlich ein zwingender Euthanasiegrund, da Igel Wildtiere sind und das Ziel der Pflege immer die Wiederauswilderung sein muß. Ein dauerhaftes Halten in Gefangenschaft ist nicht artgerecht und auch rechtlich fraglich.
Auf Grund seines sehr guten Ernährungs- und Allgemeinzustandes fiel uns diese Entscheidung sehr schwer. So hielten wir Rücksprache mit der Wildtierauffangstation Reddern.
Von dort kam die gute Nachricht, dass ein Platz im geschützten Igelbereich für ihn frei ist. Und so hat auch dieser Igel verdammt großes Glück gehabt.
Die beiden geschilderten Glücksfälle sind die Ausnahme.
In der Regel sind die Verletzungen das Ende für die mittlerweile bedrohte Art.
Wir können nur immer wieder appellieren, die Grundstücke nicht zu akribisch zu beräumen, vor der Gerätenutzung Hecken und verwilderte Stellen auf Bewohner zu überprüfen und zu überlegen, ob die Nutzung von Mähroboter und Freischneider wirklich sein muß.🦔

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