‼️Katzenelend in Deutschland‼️

Lübben 19.01.2024

Auch in Deutschland gibt es dieses unsichtbare Leid der unzähligen scheuen Streunerkatzen, die alle von unkastrierten Hauskatzen abstammen. Sie leben meist in Verstecken auf Bauernhöfen, Firmengeländen oder in Schrebergärten und sind tagtäglich dem Kampf ums Überleben ausgesetzt. Oft gezeichnet durch Revierkämpfe, Verletzungen, Krankheiten oder Hunger. Ihre Not ist groß, ihre Lebenserwartung oft gering.

Selbst in unserer Stadt Lübben und deren Ortsteilen gibt es leider immer wieder Hotspots scheuer Katzenpopulationen zu verzeichnen, weil Kastration von Freigängerkatzen bei einigen Leuten immer noch ein Fremdwort zu sein scheint.

Einsatz des Vereins Nov./Dez 2023:

Genau dieses Schicksal teilte der uralte Opi Kater (geschätzte17 Jahre) mit allen Streunerkatzen. Opi wurde von seinem Besitzer geduldet, aber nicht kastriert, nie tierärztlich versorgt, gefüttert oder gestreichelt. "Schließlich war seine Daseinsberechtigung auf dem Hof dazu bestimmt, Mäuse und Ratten zu fangen." Nicht einen Cent hatte man je für ihn oder andere Katzen ausgegeben.
Durch diese Gleichgültigkeit, gerade in den ländlichen Gebieten, finden wir immer wieder dieses Streunerelend.

Ende November 2023 fiel uns der verletzte humpelnde Opi Kater sofort auf, da wir die inzwischen zahm gewordenen Katzen nach dem Kastrationseinsatz 2021 weiterhin vor Ort kontrolliert füttern. Sein Bein war stark angeschwollen, er hatte sichtlich Schmerzen. Ein Tierarztbesuch war unausweichlich.
Opi wurde in Narkose gelegt, um ihn zu untersuchen. Es zeigten sich mehrere verschorfte Eintrittsstellen einer Bisswunde. Das ganze Ausmaß sah man erst, nachdem das Fell rasiert wurde. Durch die extreme Schwellung zwischen Sprung- und Kniegelenk war das Bein in diesem Bereich kaum beweglich. Auf den Röntgenbildern sah man eine veränderte Stelle am Knochen. Es wurde der Verdacht geäußert, dass entweder die Entzündung der Bißwunde den Knochen angegriffen hatte oder es könnte auch ein Tumor sein. Um den Tumor auszuschließen, wurde ein Röntgen vom Brustkorb gemacht. Knochentumore würden sehr schnell in die Lunge metastasieren. Gottseidank bestätigte sich diese Diagnose nicht.
Einmal in Narkose wurden auch gleich die schlechten Zähne saniert, teilweise gezogen.
Mehrere Behandlungen mit Antibiotika und Schmerzmitteln zeigten nach einer Weile Erfolg und Opi fing an, dass Bein wieder zu benutzen.

Da wir Opi in diesem Zustand nicht an seine alte Stelle zurück setzen konnten, wurde er bei einem Vereinsmitglied aufgepäppelt. Er genießt auf seine alten Tage sichtlich sein warmes Plätzchen mit gebuchter Bleibeoption, ist total anspruchslos und liebt es auf dem Arm zu kuscheln.

Update 2024:

Inzwischen ist Opi's Bein verheilt. Er wurde geimpft, gechipt und registriert und hat sich seinen Altersruhesitz mehr als verdient.

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